Amateur-Tennis ist, wenn die Nr. 1 LK 7 hat und der Rest der Mannschaft mit LK 20 beginnt. Ein deutliches LK-Gefälle.
Als Mannschaft mit einem eher flachen und stetigem LK-Gefälle im mittleren zweistelligen Bereich liegen da Licht und Schatten, wenn sie die Aufstellung des Gegners sieht. Eine große Dose Mitleid wird für die Nr. 1 aufgemacht, der sich derweil auf eine ordentliche Klatsche einstellt. Die Motivation hält er hoch mit dem Ziel, bloß keine Brille zu kassieren. Man muss eben manchmal auch die kleinen Erfolge feiern.
Der Rest der Mannschaft sieht eindeutig lösbaren Aufgaben entgegen. Überraschungen sind hier nicht ausgeschlossen. Mancher Spieler hat eine hohe Leistungsklasse, weil er jahrelang nicht mehr gespielt hatte. Vorher war er als angehender Profi auf den Tennisplätzen der Welt unterwegs und erste ATP bzw. WTA-Punkte gab es auch schon. Blöd daran ist, dass die Leistungklasse steigt, wenn man nicht spielt. Die Technik und das Spielverständnis leider in den vielen Jahren aber oft nur unwesentlich. Es ist ein bisschen wie Fahrrad fahren. Tennis verlernt man auch nicht. Hier und da fehlt sicher mal die Konstanz in den Schlägen, aber wenn die anderen neun der zehn Schläge in den Winkel klatschen, hilft das auch nichts.
Aber wir wollen das Mitleid nicht von der Nr. 1 lenken, die definitiv den ärmsten Job hat. Die Leistungsklasse ist aber eben doch nur ein Gradmesser, zumindest in den höheren LKs. Ein LK 15 gewinnt nicht zwingend immer gegen einen mit LK 17. Wie gesagt, der LK 7 wird sicherlich gewinnen. An dieser Stelle noch eine zweite Dose Mitleid für die Nr. 1. Der Indikator hilft bei der Einschätzung des Gegners und ist natürlich der ausschlaggebende Punkt für die zu Punkte, die mit einem Sieg gewonnen werden. Das Gegenüber sollte man deswegen aber keinesfalls unter- oder überschätzen. Also abgesehen von dem Kollegen mit der LK 7 natürlich. Da hilft auch überschätzen nix.